Können während der Entbindung entstehende Risse im Unterleib vermieden werden?
Bei der Geburt zu reißen ist oft eine große Sorge werdender Mütter.
Lesedauer: 2 Min.
Geprüft von Ingela Ågren
Zertifizierte Hebamme
Es klingt nicht schön und ist es auch nicht. Risse bei der Entbindung sind aber leider nicht unüblich, da der Körper der Frau vor allem während der Austreibungsphase und den Presswehen enormen Belastungen ausgesetzt ist.
Können Risse vermieden werden und wenn ja, wie?
Eine gute Kommunikation mit der Hebamme ist bei der Geburt unentbehrlich. Sie kann dabei helfen, die Geschwindigkeit bei Bedarf anzupassen, damit nichts zu schnell geht, was bedeutet, dass du als Gebärende Wehen eventuell wegatmen musst. In der Regel hält die Hebamme während der Entbindung auch etwas Warmes auf den Damm (das Stück zwischen Scheide und After), beispielsweise ein warmes feuchtes Handtuch oder warme Kompressen. Dies verbessert die Chancen, ernsthafte Risse und Schädigungen des Schließmuskels des Enddarms bei der Geburt zu verhindern.
Dafür gibt es jedoch keine Garantie. Etwa 80 Prozent aller Frauen reißen, hierzu werden allerdings auch kleine Risse, die kaum spürbar sind und schnell wieder heilen, gezählt. Oft stellen Risse kein größeres Problem dar, sie werden genäht und der Faden verschwindet nach einigen Wochen ganz von alleine.
Wenn du Angst davor hast, zu reißen, denke daran, dass es schlimmer klingt, als es letztendlich sein muss. Um Rissen vorzubeugen, kannst du während der Schwangerschaft deinen Damm regelmäßig eincremen und leicht massieren. Auf diese Weise wird er, wo er an die Scheide angrenzt, vielleicht etwas weicher. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass dies wirklich funktioniert, viele Hebammen sind aber davon überzeugt, dass es Risse verhindern kann, was es den Versuch auf jeden Fall wert macht. Es gibt sogar ein spezielles Schwangerschaftsöl dafür, die Massage selbst ist aber wichtiger als die verwendete Art von Öl. Sprich mit deiner Hebamme, wenn du dir Sorgen über eventuelle Risse machst, sie unterstützt dich mit Informationen und Ratschlägen.
Geprüft von Ingela Ågren
Zertifizierte Hebamme
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